Teufelsrochen an der Küste Spaniens: ein ungewöhnliches Phänomen, das die Experten beunruhigt

Teufelsrochen an der Küste Spaniens: ein ungewöhnliches Phänomen, das die Experten beunruhigt

21-07-2025

Seit Mai werden in den Gewässern des Mittelmeers ungewöhnliche Vorfälle beobachtet: Es wurden an verschiedenen Punkten der spanischen Küste mindestens 30 gestrandete Teufelsrochen (Mobula mobular) gefunden, vor allem auf den Balearen, in Katalonien, Valencia und Andalusien.

Dies hat unter Meeresbiologen und Naturschützern Alarm ausgelöst, denn es handelt sich um eine vom Aussterben bedrohte Art. Ihr Vorkommen in spanischen Gewässern ist nicht ungewöhnlich, wohl aber die Häufigkeit und die Anzahl der gestrandeten Exemplare, von denen einige fast 3 Meter lang sind.


Aufgrund dieser kürzlichen Entwicklung wurde letzte Woche eine Arbeitsgruppe gegründet, die sich aus Spezialisten verschiedener Organisationen der Mittelmeerküste Spaniens zusammensetzt, um gemeinsam eine Antwort auf dieses Problem zu finden. Laut mehrheitlicher Meinung der Experten könnten die Strandungen durch eine Kombination von Faktoren hervorgerufen werden, da die bis jetzt beobachteten Fälle kein klares Muster erkennen lassen.

Die Gruppe hat ein Protokoll für ein gemeinsames Vorgehen ausgearbeitet und es werden verschiedene ökologische und pathologische Untersuchungen durchgeführt, um die Gründe zu ermitteln, die Einfluss auf die vermehrten Strandungen von Teufelsrochen haben könnten.


Teufelsrochen an der Küste Spaniens: ein ungewöhnliches Phänomen, das die Experten beunruhigt

Wie unterscheidet man einen Teufelsrochen von einem Echten Rochen?

Obwohl sie sich auf den ersten Blick ähnlich sehen, gibt es zwischen den Teufelsrochen und den Echten Rochen klare Unterschiede im Aussehen ebenso wie im Verhalten. Hier ein Leitfaden mit Beschreibungen, um sie leicht auseinanderhalten zu können:


  1. Körper
    Teufelsrochen: Ihr Körper ist flacher und langgestreckter, mit großen, spitz zulaufenden Brustflossen, die ihnen ermöglichen, sich im Wasser mit großer Wendigkeit zu bewegen.
    Echte Rochen: Der Körper ist runder oder rhombenförmig, die Flossen sind kürzer und breiter.
  2. Größe
    Teufelsrochen: Sie können eine Breite von bis zu 5 Metern erreichen.
    Echte Rochen: Sie werden bis zu 2 Meter lang.
  3. Ernährung:
    Teufelsrochen: Sie sind Planktonfresser und ernähren sich von im Wasser schwebendem Plankton und Krill.
    Echte Rochen: Sie sind Raubtiere, die am küstennahen Meeresboden Weichtiere, Krebstiere und andere Meerestiere jagen.
  4. Maul:
    Teufelsrochen: Das Maul befindet sich auf der Vorderseite des Körpers und von zwei großen, lappenartigen Kopfflossen gesäumt.
    Echte Rochen: Das Maul befindet sich auf der Unterseite und hat keine seitigen Lappen.
  5. Schwanz und Stachel
    Teufelsrochen: Sie haben einen langen, dünnen Schwanz ohne Giftstachel.
    Echte Rochen: Ihr Schwanz hat einen Stachel (der ja nach Art giftig sein kann oder nicht), den sie zu ihrer Verteidigung einsetzen.

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Was tun, wenn man einen Teufelsrochen in Gefahr sieht?

Wenn Sie einen gestrandeten oder gefährdeten Teufelsrochen entdecken, ist es von größter Wichtigkeit, verantwortungsvoll zu handeln, um seine Situation nicht zu verschlechtern oder sich selbst in Gefahr zu bringen. Hier präsentieren wir Ihnen ein klares Protokoll für diesen Fall:


  1. Wählen Sie sofort die 112.
  2. Berühren Sie ihn nicht und halten Sie einen Sicherheitsabstand.
  3. Versuchen Sie nicht, ihn ins Meer zurückzubringen, das könnte dem Tier schaden.
  4. Machen Sie Fotos oder Videos aus einer sicheren Entfernung, um den Experten die Arbeit zu erleichtern.


Das Auftauchen von Teufelsrochen und Echten Rochen an den spanischen Küsten im Frühling dieses Jahres ist ein Phänomen, das beobachtet und untersucht werden muss. Als Bürger und Menschen, die das Meer lieben, ist es wichtig, diese Arten zu kennen, zu respektieren und zu schützen, insbesondere zu einem Zeitpunkt, der so kritisch für ihr Überleben ist. Bei der Stiftung Palma Aquarium unterstützen wir die Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse und die koordinierte Arbeit, um unser Meereserbe zu erhalten. In diesem Video erhalten Sie weitere Informationen von Xisca Pujol, der Leiterin des Netzwerks für gestrandete Meerestiere auf den Balearen.


Diese Arbeit erfolgte im Rahmen des Projekts zur Erhaltung und zum Schutz gefährdeter Meerestiere in den Gewässern der Balearen, unter anderem der Meeresschildkröten, Wale und Haie (OCEMIB). Die Initiative wird durch die vom Ministerium für ökologischen Wandel und demografische Herausforderung (MITECO) gegründete Stiftung Biodiversidad im Rahmen des Plans zur Wiederherstellung, Transformation und Resilienz (PRTR) unterstützt, der von der Europäischen Union mit dem Aufbauplan NextGenerationEU finanziert wird.

Außerdem wird sie von dem Konsortium für die Wiederherstellung der Fauna der Balearen (COFIB) verwaltet, das zu den Diensten für Artenschutz des Landwirtschaftsministeriums der Balearen gehört. 

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