Mit dem Projekt OCEMIB unternimmt die Stiftung Palma Aquarium mithilfe faszinierender Informationen über gerettete und geheilte Meeresschildkröten weitere wichtige Schritte zum Schutz der gefährdeten Meeresfauna. In Zusammenarbeit mit dem Projekt SANIMAR der Stiftung Oceanogràfic, von der die Sender bereitgestellt wurden, konnten Jarana, Semir und Orellana 2022 und 2023 mit GPS-Sendern markiert ins Meer entlassen werden, um das Verhalten und die Routen der Tiere zu erforschen und zu verfolgen. Hier erzählen wir Ihnen die Geschichte dieser drei Schildkröten und zeigen, wie wichtig die Satellitentechnologie für das Wohlergehen und Überleben der Tiere im Meer ist. Wie funktioniert das Satelliten-Tracking der ins Meer entlassenen Schildkröten? Infolge der steigenden Anzahl der durch Geisternetze verletzten und amputierten Meeresschildkröten, die in den Gewässern der Balearen gerettet werden, entstand die Kooperation der Stiftung Palma Aquarium mit der Stiftung Oceanogràfic. Letztere hat das Projekt SANIMAR ins Leben gerufen, mit dem die Bemühungen des Rettungszentrums „ARCA del mar“ zur Rettung und Erhaltung der Meeresfauna unterstützt werden. Die Stiftung Biodiversidad des Ministeriums für ökologischen Wandel und demografische Herausforderung (MITECO) finanziert das Projekt im Rahmen des Plans zur Wiederherstellung, Transformation und Resilienz, der seinerseits von der Europäischen Union mit dem Aufbauplan NextGenerationEU finanziert wird. Diese Initiative hat das Ziel, die verstümmelten Meeresschildkröten zu verfolgen und ihre Überlebensfähigkeit zu erforschen. Die von der Stiftung Oceanogràfic gelieferten Sender werden an den Panzern der Schildkröten mit Epoxidharz befestigt, was gewährleistet, dass ihnen kein Schaden zugefügt wird. Wenn sich die Schildkröten im Laufe des Wachstums häuten, löst sich das Gerät vom Panzer. Jedes Mal, wenn die markierte Schildkröte zum Atmen an die Oberfläche taucht, gibt der Sender ein Signal ab, mit dem die Position registriert und an eine spezielle App übermittelt wird. Dies vermittelt uns essentielle Informationen: das aktive Signal bedeutet, dass die Schildkröte lebt, und so können wir ihre Überlebensdauer einschätzen. Außerdem verfolgen wir die Tiere auf ihren Wanderrouten, was uns hilft, die Gebiete zu identifizieren, in denen sie den größten Gefahren ausgesetzt sind, wie zum Beispiel dem Beifang. So können wir unsere Bemühungen zur Erhaltung dieser Tierart auf die kritischen Punkte konzentrieren. Mithilfe der Satellitenortung können wir auch analysieren, wie die Schildkröten ihren Lebensraum nutzen. Schildkröten, die ihre Nahrung im Meer der Balearen finden, können aus dem Atlantik oder dem östlichen Mittelmeer stammen. Das Tracking-System informiert uns, ob sie im westlichen Mittelmeer bleiben, ins östliche Mittelmeer abwandern oder durch die Straße von Gibraltar in den Atlantischen Ozean schwimmen. Geschichten der Genesung: Jarana, Semir und Orellana Jarana und Semir wurden in kritischem Zustand in das Rettungszentrum der Stiftung Palma Aquarium gebracht, nachdem sie aus Geisternetzen befreit wurden. Jarana wurde Ende August und Semir Ende September 2022 gefunden. Beide Schildkröten waren schwer verletzt und ihre linken vorderen Flossen mussten in der Tierklinik La Vileta amputiert werden. Wie so vielen Tieren wurden auch ihnen die Verletzungen durch Meeresmüll zugefügt, und zwar durch Geisternetze, die herrenlosen, im Meer der Balearen zurückgelassenen Fischernetze, die heute eine der größten Gefahren für die Meerestiere darstellen. Nach ihrer Genesung wurden sie am 19. November desselben Jahres in der im Naturpark Mondragó gelegenen Bucht Sa Font de n'Alis ins Meer entlassen. Ihre Rückkehr ins Meer war ein ganz besonderes Ereignis, da sie mit dem 30. Jahrestag der Gründung des Naturparks Mondragó zusammenfiel, und setzte zugleich einen Meilenstein für die Erhaltung der Meereswelt. Beide Schildkröten wurden mit einem GPS-Sender ausgestattet, den die Stiftung Oceanogràfic zur Verfügung stellte.